Schulischer Musikunterricht im internationalen Vergleich: In diesen Ländern ist Musikunterricht noch wichtig

Berlin, 13. Juli 2018
Credit: Dayne Topkin

Auf einen Blick

  • Skoove vergleicht Rahmenpläne öffentlicher Schulen in 30 Ländern
  • Musikunterricht in jedem dritten untersuchten Land kein Pflichtfach
  • Musische Ausbildung fördert die Entwicklung von Heranwachsenden

Berlin, 13. Juli 2018 – Musikunterricht ist in deutschen Schulen zwar fest im Stundenplan verankert, jedoch wird vielerorts fachfremd, lückenhaft oder gar nicht unterrichtet. Dies führt zu einer unzureichenden musikalischen Ausbildung im jungen Alter. Doch wie schlägt sich das deutsche Schulsystem im internationalen Vergleich? Das hat Skoove (www.skoove.com), eine führende Online-Lernplattform für Klavier, weltweit untersucht. Während in Asien der Fokus sogar auf der praktischen Instrumentallehre liegt, wird Musik in den USA bisweilen gar nicht angeboten.


30 Länder im Vergleich: Wo ist der Musikunterricht Pflicht, wo nicht?

In 23 von 30 untersuchten Ländern steht Musik als Pflichtfach im Rahmenplan. In Europa ist Musik größtenteils in den ersten zehn Unterrichtsjahren ein verbindliches Fach. Die Niederlande und Island stellen dort die einzigen Ausnahmen dar: Künstlerische Fächer sind zwar im Lehrplan enthalten, die genaue Ausgestaltung musischer Fächer ist jedoch den Schulen überlassen. Der Musikunterricht kann also, muss aber nicht unterrichtet werden. In China, Japan und Südafrika ist Musikunterricht hingegen im Rahmenplan verankert. In den USA, Kanada und Australien ist dies ähnlich geregelt: Die Lehrpläne werden von den Bundesstaaten beziehungsweise Provinzen abhängig von den jeweiligen Schulsystem geregelt. Ein verpflichtender Musikunterricht findet demnach nicht statt. In den USA wird die musische Ausbildung zusätzlich generell nur als Wahlpflichtfach angeboten. In Australien unterrichten nur zwei Drittel der Schulen Musik.


Musikunterricht an öffentlichen Schulen: In welcher Altersgruppe wird Musik gelehrt?

In allen untersuchten Ländern, in denen der Musikunterricht als Pflichtfach angeboten wird, nehmen Schüler ab der ersten Klasse am Musikunterricht teil. Eine Ausnahme ist Italien: Hier ist der Musikunterricht nur von der siebten bis zur neunten Klasse ein Pflichtfach, also in der Altersgruppe von 11-14 Jahre. Somit werden Schüler in Italien vergleichsweise spät und nur für eine relativ kurze Zeit an die Musik herangeführt. Im Schnitt wird das Fach Musik zehn Jahre lang gelehrt. Der Untersuchungsdurchschnitt bezüglich der Dauer liegt bei zehn Jahren. Polen ist mit zwölf Jahren verpflichtender Musikausbildung Spitzenreiter der Analyse und das einzige aller untersuchten Länder, in denen das Lehrfach während der gesamten Schulzeit im Rahmenplan verankert ist.


Instrumentalunterricht: Wo bekommen Schüler einen Zugang zu Instrumenten?

In nur der Hälfte der untersuchten Ländern kommen die Schüler im verpflichtenden Musikunterricht überhaupt mit Instrumenten in Berührung. Während in China und Japan das Erlernen eines einfachen Instruments im Rahmenplan steht, fokussieren sich Länder wie beispielsweise England und Frankreich auf die theoretische Musiklehre. Dabei ist in der Vergangenheit immer wieder aufs Neue in Studien bewiesen worden, dass sich das Erlernen eines Musikinstruments nachweislich positiv auf die Sprachentwicklung von Kindern auswirkt, wodurch auch das Lesen und Schreiben lernen nachhaltig beeinflusst wird. Darüber hinaus lernen Kinder durch die Auseinandersetzung mit der Musik in einer Gruppe grundlegende soziale Umgangsformen. Außerdem kommt das Spielen eines Instruments Hirnarealen zugute, die für das Aneignen von Fremdsprachen zuständig sind.

“Wenn man sich die zahlreichen wissenschaftlichen Studien anschaut, die die weitreichende Bedeutung von Musik auf die Entwicklung von Kindern zeigt, ist der Blick auf die Lehrpläne mancher untersuchten Länder alarmierend. Musikunterricht sollte ein elementarer Bestandteil der schulischen Ausbildung sein. Unsere Untersuchung zeigt jedoch, dass dies nicht überall der Fall ist. Obwohl Schüler in vielen Ländern am Musikunterricht teilnehmen müssen, lässt die Unterrichtsqualität häufig zu Wünschen übrig. Ob Lehrermangel oder finanzielle Situation: Eine Garantie für zufriedenstellenden Musikunterricht kann so nicht gewährleistet werden. Skoove möchte dieser Situation entgegenwirken und jedem Menschen, ob Kind oder Erwachsener, den Zugang zur Musik ermöglichen. So kann man bei Skoove zum Beispiel auch das Notenlesen erlernen, da viele Schüler keine Möglichkeit hatten, diese Grundlage in der Schule vermittelt zu bekommen”, kommentiert Florian Plenge, Mitgründer von Skoove.

Die gesamte Analyse sowie weiterführende Informationen finden Sie hier.

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